Rund um Ostern

 

Ostern und auch die Wochen davor gehören zu den schönsten und

wichtigsten Wochen im Kalender.

Obwohl Weihnachten noch größer gefeiert wird, so ist doch Ostern für Christen der Höhepunkt des Jahres.

In der Woche vor Ostern, der so genannten "Karwoche", denken wir an das Leiden von

Jesus Christus. Er litt Schläge,

Spott und letztendlich den Tod am Kreuz, damit wir Menschen wieder zu Gott kommen konnten. Unsere Schuld

 hatte er auf sich geladen und somit den Weg zu Gott freigemacht. Aber Jesus blieb nicht tot.

Am dritten Tag hat Gott ihn wieder zum Leben erweckt.

Seit dem geschehen von Karfreitag und Ostern gibt es eine Hoffnung in dieser Welt. Und alle, die davon wussten,

mussten anderen davon weitersagen. So verbreitete sich langsam die Botschaft von Jesus in viele Enden der Erde.

Und immer wieder vermischte sich auch diese Botschaft mit alten Bräuchen, die schon aus vorchristlicher

Zeit stammten. So entstand unser heutiges Brauchtum.

 

 

Vom Ostereierfärben

Lange bevor man das Geld als Zahlungsmittel erfand, kaufte man ein, indem man tauschte.

Für ein Hasenfell bekam man vielleicht ein Huhn, für einen Korb voll Äpfel ein paar Fische,

für eine scharfe Axt ein Pferd und so weiter.

Auch Eier waren ein beliebtes Tauschobjekt. Man bekam nicht viel für ein Ei. Aber eine größere Anzahl

von Eiern hatte schon ihren Wert.

Das wussten auch die Grundbesitzer, die ihr Land an arme Bauern verpachteten. Diese mussten dafür eine Art Mietgeld,

den Pachtzins, zahlen, indem sie einen großen Teil ihrer Erträge auf dem Hof ihres Grundbesitzers ablieferten.

Und dazu gehörten natürlich auch Eier.

Wenn die Hühner gesund blieben, konnte die Bäuerin, die auf jedem Hof das Kleinvieh versorgte, die Zinseier gut zusammenbringen.

Nur Ostern wurde es schwierig. In den langen Fastenwochen vor dem Fest durfte ja kein Ei gegessen werden,

und es kamen natürlich viele zusammen. Aber ein großer Teil davon verdarb während der langen Lagerzeit, und faule

Eier nahm kein Grundbesitzer als Zinszahlung an. Da war guter Rat teuer.

Endlich kam eine kluge Bäuerin auf eine Idee. Sie beschloss, die meisten Eier zu kochen und auf diese

Weise haltbarer zu machen.

Und sie wusste auch, wie sie die rohen von den gekochten Eiern unterscheiden konnte. Sie kochte sie einfach

zusammen mit Pflanzen, die starke Säfte absonderten, und färbte die Eier damit bunt. Gelbe Eier färbte sie zum

Beispiel mit Zwiebelschalen, grüne mit Spinat, rote mit dem Saft der Hagebutten oder roter Beete. Bald standen

Körbe voll bunter Eier für den Grundbesitzer bereit. Ja, die Bäuerin konnte sogar noch einige davon auf dem Wochenmarkt verkaufen.

"Es sind Ostereier", sagte die Bäuerin. "Sie bringen Glück."

Da wurde sie ihre Ware so schnell los wie nie zuvor. Jeder wollte die bunten Glückseier kaufen.

Seit dieser Zeit im Mittelalter gehören nicht nur weiße, sondern auch farbige Eier zu jedem Osterfest.

Die Lieblingsfarbe aber ist rot. Rot, wie das Osterfeuer, rot wie das ewige Licht und rot wie das

Blut des gekreuzigten, vom Tode auferstandenen Heilands.

 

 

 

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